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Friedhof Vegueta

  • J.P.
  • 2. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Der Friedhof von Vegueta wurde im Jahr 1811 eingeweiht. Er ist der älteste von Las Palmas. Sein Bau ging schnell vonstatten, das grassierende Gelbfieber machte dies notwendig. Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Friedhof erweitert. Bei der zweiten Erweiterung wurde auch ein Bereich mit Gräbern für nicht katholische Verstorbene errichtet, der damals einen getrennten Zugang erhielt.


Die Skulpturen am Eingang des Gottesackers wurden zwischen 1812 und 1815 von José Luján Pérez, dem bedeutenden Bildhauer des kanarischen Barocks, geschaffen. Die meisten Statuen und Mausoleen und auch das Portal zum Friedhof sind Werke des Architekten Manuel Ponce de León, der das Stadtbild von Vegueta entscheidend mitgeprägt hat. Mehr als hundert öffentliche und private Gebäude wurden nach seinen Plänen errichtet. Auf dem Friedhof selbst gibt es 20 Werke des Architekten und Bildhauers, darunter das 10 Meter hohe neugotische Kreuz im Zentrum, das Mausoleum der Familie Manrique de Lara und die Denkmäler für Juan León y Joven (Bürgermeister der Stadt von 1869 bis 1871) und Cristóbal del Castillo (Abgeordneter im Madrider Parlament von 1851-1854).


Der Friedhof war fast hundert Jahre lang ausschließlich für Katholiken reserviert. Im 19. Jahrhundert waren aber viele Bürger der Oberschicht Freimaurer, Angehörige einer Geheimgesellschaft, die von der offiziellen Kirchenführung nicht gerade geschätzt wurde. Das hinderte sie aber nicht, an einigen Stellen des Friedhofs ihre mehr oder weniger geheimen Symbole anzubringen, weiß der Hüter des Gottesackers und Hobbyhistoriker Fernando. Er zeigt auf mehrere Eulen, die diskret das eine oder andere Mausoleum verzieren. Weniger diskret, zumindest aus der Sicht des von Geheimnissen dieser Art weitgehend befreiten 21. Jahrhunderts, ist die Symbolik am zentralen Denkmal, dem neugotischen Turm von Ponce de León. Während die Reliefs am Sockel biblische Szenen zeigen, sind weiter oben an allen acht Seiten Zeichen zu sehen, die er einst verschlüsselten Gleichnisse.

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gc-olé, Ausgabe 11.2025
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